Eine Terrasse für die kalte Jahreszeit
Wir haben vor vielen Jahren innerhalb der Familie einmal beschlossen, uns keine Geschenke mehr zu machen. Da unsere Familie recht groß ist und jeder ein Vermögen ausgeben musste, um für jeden wenigstens eine Kleinigkeit zu Weihnachten schenken zu können, trafen wir diese Vereinbarung und es war jedem recht so. Letztes Jahr zu Weihnachten allerdings sollte es eine Überraschung geben, über die ich mich wirklich sehr gefreut habe.
Dazu sollte ich erwähnen, dass mein Mann und ich seit gut 10 Jahren ein eigenes Haus besitzen und ich habe mir schon immer gewünscht, dass wir unsere alte Terrasse in einen Wintergarten umbauen können. Dies war finanziell aber nie möglich und seit mein Mann auf Kurzarbeit gesetzt wurde, kommen wir monatlich gerade so über die Runden. Nun saßen wir am heiligen Abend bei meinen Eltern wir üblich alle zusammen, als es an die Tür pochte und nach dem Öffnen allen Ernstes ein Weihnachtsmann im Wohnzimmer meiner Eltern stand. Meine Geschwister und ich sind alle zwischen 42 und 53 Jahre alt - wir sollten tatsächlich ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen, um danach unser Geschenk in Empfang nehmen zu können.
Jeder bekam etwas. Die meisten einen Umschlag mit einem Scheck oder einem Prospekt von einem Auto oder einer Küche, außer meiner Schwester, sie wünschte sich schon immer eine Kreuzfahrt. Als ich an der Reihe war, lächelten meine Eltern. Der Weihnachtsmann sagte, dass er mich im Frühjahr wieder besuchen würde und mir dann Faltstore am Wintergarten anbringt. Ich erschrak ein wenig, da ich dies für eine Verwechslung hielt. Mein Bruder hatte einen Wintergarten, aber ich leider nicht.
Dann übergab er mir einen Umschlag mit einer Karte meiner Eltern. In dieser Karte stand, dass mein Geschenk bereits in Arbeit wäre und dazu ein Prospekt, welches eine wunderschöne überdachte Terrasse zeigte, diese enthielt sogar schon einen neuen Faltstore Lichtschutz. Wenn ich nicht schon gesessen hätte, wäre ich wohl umgefallen. Was wir alle nicht wussten, meine Eltern bekamen beide ihre Lebensversicherung ausgezahlt und schenkten jedem ihrer Kinder das, was sie sich am meisten wünschten. So ging für uns ein Weihnachtsabend zu Ende, der mich fast wieder an Wunder glauben lies.
